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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

14.09. - 16.09.2023, Osnabrück

BASIC oder ADVANCED? Extracurriculare Notfallsimulation von Studierenden für Studierende

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Harald Knof - Eberhard Karls Universität Tübingen, Arbeitsgruppe Notfallmedizin, Fachschaft Medizin, Tübingen, Deutschland
  • Christian Griese - Eberhard Karls Universität Tübingen, Arbeitsgruppe Notfallmedizin, Fachschaft Medizin, Tübingen, Deutschland
  • Navid Azad - Eberhard Karls Universität Tübingen, Arbeitsgruppe Notfallmedizin, Fachschaft Medizin, Tübingen, Deutschland
  • Lena Gaßner - Eberhard Karls Universität Tübingen, Arbeitsgruppe Notfallmedizin, Fachschaft Medizin, Tübingen, Deutschland
  • Matthies Witte - Eberhard Karls Universität Tübingen, Arbeitsgruppe Notfallmedizin, Fachschaft Medizin, Tübingen, Deutschland
  • Robert Wunderlich - Universitätsklinikum Tübingen, Universitätsklinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, Tübingen, Deutschland
  • Thomas Shiozawa - Eberhard Karls Universität Tübingen, Institut für Klinische Anatomie und Zellanalytik, Tübingen, Deutschland
  • Moritz Mahling - Tübingen Institute for Medical Education (TIME), Tübingen, Deutschland; Universitätsklinikum Tübingen, Abteilung Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Tübingen, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Osnabrück, 14.-16.09.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. DocV-33-02

doi: 10.3205/23gma175, urn:nbn:de:0183-23gma1757

Published: September 11, 2023

© 2023 Knof et al.
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Text

Zielsetzung: Die AG Notfallmedizin Tübingen bietet im Rahmen eines Peer-Teachings „Sim-Sessions“ [1] an, welche von Medizinstudierenden als freiwillige, extracurriculare Lehrveranstaltung (LV) besucht werden können. Das bis dato erfolgte Ansprechen eines sehr heterogenen (Semester und Vorerfahrung) Teilnehmenden (TN)-Feldes führte bei den TN mitunter zu Hemmungen und Ängsten. Unerfahrene TN fühlten sich überfordert und unsicher, während TN mit Vorerfahrungen Unterforderung zurückmeldeten. Ab dem WiSe 21/22 erfolgte eine Weiterentwicklung des Lehrformates. Die Weiterentwicklung verfolgte das Ziel, die LV an Erfahrungsstufen angepasster zu gestalten und so in Summe mehr Studierende zu erreichen. Ab SoSe 22 erfolgte die Unterteilung in BASIC- und ADVANCED-SimSessions, was sowohl die Themenauswahl als auch Szenariengestaltung für die jeweiligen TN änderte. Diese schätzen ihr Niveau selbstständig ein und teilten sich einer Session zu. Eine Woche vor Veranstaltungsbeginn erhalten die TN Vorbereitungsmaterial im Sinne eines flipped-classroom-Konzeptes. Dabei handelt es sich um ausgewählte Lehrmaterialien in Form von Fachartikeln, Podcasts, Blog-Beiträgen oder Videos, welche durch die Tutor*innen geprüft und mit Leitlinien abgleichen werden. Diese Fremdinhalte sind barrierefrei, kostenlos zugänglich und verstehen sich somit als Teil von FOAM (free open access medical education [2]).

Es stellte sich die Frage, inwiefern das weiterentwickelte Lehrformat bei TN zu einer verbesserten subjektiven Lernerfahrung führt.

Methoden: Im WiSe 21/22 und SoSe 22 evaluierten die TN nach jeder LV mittels Fragebogen ihr eigenes Lernverhalten, Anforderungen, die tutorielle Betreuung und die inhaltliche Gestaltung. 17 Items wurden auf einer fünfstufigen Likert-Skala beurteilt (1=trifft nicht zu; 5=trifft voll zu). Abschließend wurde eine Note vergeben (1=sehr gut; 6=ungenügend).

Ergebnisse: Im WiSe 21/22 wurden 10 LV mit im Mittel 10 TN (N=97 Evaluationen) durchgeführt. Im SoSe 22 wurden 9 LV mit im Mittel 10 TN, unterteilt in 6 BASIC-Sessions (N=70 Evaluationen) und 3 ADVANCED-Sessions (N=23 Evaluationen), durchgeführt. Der Fragebogen erzielt Reliabilitäten von Cronbachs α21=.84 sowie α22=.87. Sowohl im WiSe 21/22 als auch im SoSe 22 gaben die TN an, durch die LV gleich gut zum Lernen motiviert zu werden. Im SoSe 22 wurde die subjektive Fähigkeit zur Integration von Vorwissen besser bewertet. Subjektive Über- und Unterforderung sind weniger ausgeprägt. Die Möglichkeit, praktisch zu Üben wurde im SoSe 22 besser bewertet. Die Durchschnittsnote verbesserte sich um .15 auf M=1.22; SD=.44 (siehe Tabelle 1 [Tab. 1]).

Diskussion: Peer Teaching „Sim-Sessions“ werden durch Studierende sehr gut bewertet. Die erhobenen Daten geben Hinweise darauf, dass sich die TN nach der Aufteilung in ADVANCED- und BASIC-Sessions adäquater gefordert fühlen und zufriedener mit dem Lehrformat sind. Eine selbstständige Zuteilung durch die TN scheint dabei sinnvoll.


Literatur

1.
Castan C, Mahling M, Münch A, Schubert P, Zerer M. SimSessions im SIMON - Flip- und peer-teaching im studentisch realisierten Simulations-Notarztwagen. In: Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ). Leipzig, 30.09.-03.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocV416. DOI: 10.3205/15gma082 External link
2.
Nickson CP, Cadogan MD. Free open access medical education (foam) for the emergency physician. Emerg Med Australas. 2014;26(1):76-83. DOI: 10.1111/1742-6723.12191 External link