gms | German Medical Science

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

14.09. - 16.09.2023, Osnabrück

Gynäkologischer Praxistest – die Implementierung gynäkologischer anvertraubarer Fertigkeiten

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Melissa Neubacher - Medizinische Fakultät, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Universitätsfrauenklinik, Düsseldorf, Deutschland
  • Verena Schänzler - Universitätsklinikum Bonn, Klinik für Geburtshilfe und Pränatale Medizin, Bonn, Deutschland
  • Thomas Kaleta - Medizinische Fakultät, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Universitätsfrauenklinik, Düsseldorf, Deutschland
  • Natalia Krawczyk - Medizinische Fakultät, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Universitätsfrauenklinik, Düsseldorf, Deutschland
  • Tanja Fehm - Medizinische Fakultät, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Universitätsfrauenklinik, Düsseldorf, Deutschland
  • Florian Recker - Universitätsklinikum Bonn, Klinik für Geburtshilfe und Pränatale Medizin, Bonn, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Osnabrück, 14.-16.09.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. DocP-03-07

doi: 10.3205/23gma213, urn:nbn:de:0183-23gma2139

Published: September 11, 2023

© 2023 Neubacher et al.
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Text

Fragestellung/Zielsetzung: Bislang wurden im Rahmen der Ausbildung im Praktischen Jahr nur wenige gynäkologische anvertraubaren Fertigkeiten (entrusted practical activities EPA) umgesetzt. Diese erstmalige Implementation dient als Beispiel zur Durchführbarkeit in der klinischen Praxis und universitären Ausbildung in der Gynäkologie.

Methoden: Bislang ist das Praktische Jahr (PJ) mit Logbüchern organisiert. An vielen Standorten liegen diese in Papierform vor und beschreiben einzelne Lernziele und Fertigkeiten, welche im PJ-Tertial erlernt werden können. Anders als die Pflichttertiale Innere Medizin und Chirurgie, werden Fachbereiche wie Gynäkologie und Geburtshilfe gewählt. Viele der Studierenden kennen ihr Wahlfach bereits aus Famulaturen und können sich vorstellen in der Zukunft in diesen Fachbereichen tätig zu sein.

Ergebnisse: Im Rahmen eines Delphiverfahrens wurden die folgen acht EPAs entwickelt:

  • Grundlagen der Patientinnenbetreuung in der Gynäkologie und Geburtshilfe
  • Präpartale Versorgung in einer unkomplizierten Schwangerschaft
  • Die unkomplizierte Geburt
  • Patientinnenversorgung in der Gynäkologischen Onkologie
  • Patientinnenversorgung in der Senologie
  • Patientinnenversorgung im ambulanten Umfeld
  • Reproduktionsmedizinische Beratung, Behandlung und Betreuung von Patientinnen mit (unerfülltem) Kinderwunsch
  • Beratung, Behandlung und Betreuung von Patientinnen mit Inkontinenzbeschwerden

In der Prä-Implementierungsphase werden die Fragebögen und Interviewleitfäden anhand bereits publizierter Interviewleitfäden erarbeitet. Zur Umsetzung der EPAs wird ein EPA-basiertes Logbuch entwickelt. Es erfolgt die erste Befragung vor Beginn des Implementierungsprozesses.

Die Implementierungsphase beginnt mit einer Schulung der Mitarbeitenden und der PJ-Studierenden am Einführungstag. Im Vier-Wochen Intervall werden die Studierenden befragt und es erfolgen Feedbackgespräche.

Am Ende des Tertials erfolgt ein gemeinsames Reflexionsgespräch mit Klinikern, Studierenden und Klinikleitung.

Diskussion: Im Rahmen der Überarbeitung der Approbationsordnung werden die EPAs zur Gestaltung des PJs analog zum Absolventenprofil des nationalen kompetenzbasierten Lernzielkatalogs der Medizin (NKLM) [https://nklm.de/zend/menu] gefordert. Diese sind außer in der Allgemeinmedizin und Anästhesiologie in den Wahlfächern bislang nicht implementiert worden.

Take Home Messages: Gynäkologische EPAs lassen sich binnen eines Tertiales implementieren. Am Beispiel der Implementierung der vorliegenden EPAs kann ein national vergleichbares Ausbildungskonzept und überarbeitetes PJ-Logbuch erstellt werden.