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63. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e. V.

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e. V.

21.-24.06.2023, Reutlingen

Nicht invasive Biomarker für die Vorhersage des Therapieansprechens nach neoadjuvanter Chemotherapie im muskelinvasiven Harnblasenkarzinom – erste Daten einer Single Center Pilot Studie

Meeting Abstract

  • Barbara Köditz - Uniklinik Köln
  • L. Kastner - Uniklinik Köln
  • C. Rieger - Uniklinik Köln
  • E. Storz - Uniklinik Köln
  • A. Heidenreich - Uniklinik Köln
  • M. von Brandenstein - Uniklinik Köln

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e.V.. 63. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e.V.. Reutlingen, 21.-24.06.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. DocV4.4

doi: 10.3205/23swdgu033, urn:nbn:de:0183-23swdgu0338

Published: June 20, 2023

© 2023 Köditz et al.
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Einleitung: Neoadjuvante Chemotherapie in Kombination mit einer radikalen Zystektomie ist ein Standardverfahren für die Behandlung von muskelinvasiven Harnblasenkarzinomen. Im Allgemeinen sprechen 30–40% aller Patienten auf die neoadjuvante Chemotherapie mit einer kompletten Remission an. Mxi-2 ist die trunkierte Variante der MAPK p38 und Vimentin3 (Vim3) ist die trunkierte Variante des Vimentins. Bis jetzt gibt es kein geeignetes Diagnostisches Tool, welches die Vorhersage eines Therapieansprechens nach neoadjuvanter Chemotherapie erlaubt.

Material und Methoden: 20 Patienten mit einem muskelinvasiven Harnblasenkarzinom und einem negativen Staging für systematische Metastasen erhielten 4 Zyklen von Gemcitabine und Cisplatin. Nach 2 abgeschlossen Zyklen erfolge ein Re-Staging mittels CT Brust, Abdomen und Becken. Alle Patienten erhielten eine radikale Zystektomie, mit erweiterte Lymphadenektomie und Harnableitung 3 bis 5 Wochen nach abgeschlossener Chemotherapie. Patienten mit einem pT0pN0 Stadium wurden als komplette Remission definiert. Patienten mit einem vorhandenen Tumor oder Lymphknoten Metastasen wurden als keine Remission definiert. Die Expression von Mxi-2 und Vim3 wurde mittel ELISA an 10 gesunden Patienten, sowie an 20 Patienten mit einer kompletten Remission und 20 Patienten ohne Remission ermittelt.

Ergebnisse: Es konnten signifikante Unterschiede in der Mxi-2 Expression im Urin zwischen Patienten mit einer kompletten Remission und Patienten ohne Remission nach abgeschlossener neoadjuvanter Chemotherapie gesehen werden. Für Mxi-2 ergab sich eine Sensitivität von 88% und einer Spezifität von 92%. Es konnten keine signifikanten Unterschiede in der Vim3 Expression gesehen werden.

Schlussfolgerung: Die Bestimmung des nicht invasiven Urinmarkers Mxi-2 erlaubt eine Vorhersage des Therapieansprechens nach neoadjuvanter Chemotherapie vor radikaler Zystektomie. In nähere Zukunft soll die Anzahl der Patienten erhöht werden. Des Weiteren sollen die nicht invasiven Biomarker prospektiv in Kombination mit einem multiparametischen MRT evaluiert werden.