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63. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e. V.

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e. V.

21.-24.06.2023, Reutlingen

Neuartiger Androgenrezeptor in Prostatakrebs-Zelllinien

Meeting Abstract

  • Melanie von Brandenstein - Uniklinik Köln
  • B. Köditz - Uniklinik Köln
  • D. Pfister - Uniklinik Köln
  • A. Heidenreich - Uniklinik Köln

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e.V.. 63. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e.V.. Reutlingen, 21.-24.06.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. DocV9.3

doi: 10.3205/23swdgu082, urn:nbn:de:0183-23swdgu0823

Published: June 20, 2023

© 2023 von Brandenstein et al.
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Text

Einleitung: Seit der Entdeckung des neuen miRNA-induzierten Trunkierungsmechanismus, der zur C-terminalen Trunkierung von Proteinen unter Verlängerung einzelner Aminosäuren führt, konnten immer mehr C-terminal verkürzte Proteine analysiert werden. Kürzlich wurde eine spezifische Androgenrezeptor-miRNA-Bindungsstelle nach dem Exon 6 im Bereich des Introns 7 analysiert. Diese Interaktion führt zur Verkürzung des Androgenrezeptors (AR/TC) mit einem einzigartigen C-terminalen Ende.

Materialien und Methoden: Die Detektion erfolgte durch einen speziell gegen das C-terminale Ende gerichteten Primer. Ebenfalls gegen das neue C-terminal Ende wurde ein Antikörper entwickelt und ein Western Blot, sowie Immunfluoreszenz wurden auf BPH-, LNCap-, PC3- und DU145-Zellen etabliert. Die genannten Zelllinien wurden mit Tamoxifen und Enzalutamid für 24h behandelt und eine qRT-PCR zur Detektion von AR Volllänge und AR/TC durchgeführt.

Ergebnisse: Mit speziell gegen das C-terminale Ende entworfenen Primern konnte auf mRNA-Ebene gezeigt werden, dass LNCap-Zellen geringere Mengen der neuartigen AR-mRNA exprimieren als PC3- und DU145-Zellen. Der Antikörper, der gegen das einzigartige C-terminale Ende (AR/TC) entwickelt wurde, und der durchgeführte Western Blot von BPH-, LNCap-, PC3- und DU145-Zellen zeigten ebenfalls diese Ergebnisse. In den Zelllinien PC3 und DU145 waren hohe Spiegel des AR/TC nachweisbar. Dennoch sind diese Zelllinien in der Regel AR-negativ. In den LNCap- und BPH-Zelllinien waren die AR/TC-Spiegel niedriger. In der Immunfluoreszenz aller verwendeten Zelllinien konnten Signale detektiert werden. Die Lokalisation der Signale ist unterschiedlich, bei DU145 und PC3 war das Signal überwiegend im Zellkern und der Kernmembran lokalisiert, während es bei BPH- und LNCap-Zellen zytoplasmatisch war.

Schlussfolgerung: Die genaue biologische Rolle dieses neuartigen Rezeptors muss in Zukunft weiter analysiert werden.