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Vulko: Eine neue adjustierbare Schlinge zur Behandlung der männlichen Belastungsinkontinenz
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Published: | April 26, 2024 |
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Einführung: Durch die Adjustierbarkeit können implantierte Systeme noch nach Jahren, an sich verändernde patientenspezifische Gegebnehieten angepasst werden. Jedoch stellen adjustierbare Systeme nur einen kleinen Teil der implantierten Systeme bei der männlichen Inkontinenz dar. Gründe dafür können ein komplexes Adjustierungsprocedere, falsche Implantatiosntechniken oder ganz einfach die nicht zufriedenstellende Kontinenzergebnisse in der Literatur sein. Die männliche Schlinge Vulko ist eine adjustierbare Schlinge mit einem suburethralen Silikonpolster für die Koaptation des Urethras mit Möglichkeit der Adjustierung durch einen subkutanen Port. Diese Arbeit soll die vorläufigen klinischen Ergebnisse bezüglich Kontinenz und die möglichen Frühkomplikationen evaluieren.
Methode: Zwischen 9/22 und 8/23 ist das Vulko System bei 14 Patienten mit moderater bis schwerer Inkontinenz (3–5 pad/day) implantiert worden. Die Darstellung der Harnröhre erfolgt durch eine perineale Inzision, danach wird lateral des Musculus Bulbo-cavernosus die beiden Crura aufgesucht, sodass ein Dreieck zwischen Bulbus und Crura dargestellt wird. In der Folge erfolgen 2 transversale suprasymphysäre Inzisionen und Präparation bis zur Rektusfaszie. Das Kissen wird mit 5ml NacLgefüllt und die Implantationsnadel von perineal in das freipräparierte Dreieck platziert, der Beckenboden durchstoßen und anschließend nach lateroventral und schließlich Richtung der suprasymphysären Inzisionen geführt. Nach durchgeführter Zystoskopie wird der Zystoskopschaft zur Positionierung und Adjustierung des Implantats belassen. Die beiden Schlingenarme werden nach oben gezogen, bis das Kissen Kontakt mit Musculus bulbospongiosus hat und die Washer werden suprasymphysär platziert. Zur intraoperativen Adjustierung werden 3 ml Füllung vom System abgezogen, sodass das Kissen nur mit 2ml gefüllt ist. Der Port wird subkutan im Skrotalfach platziert.
Das primäre Ziel war die Evaluierung der Kontinenzergebnisse.
Ergebnisse: Der mediane Operationsdauer was 55 Min. (Intervall 41–73), und es wurden keine intraoperativen Komplikationen verzeichnet. Postoperative Komplikationen umfassten: Dysurie (n=5), abgeschwächter Harnstrahl (n=6) und perineale Schmerzen, die konservativ behandelt werden könnten (n=8). In 2 Fällen kam es zu einer postoperativen Retention und die Notwendigkeit einer DK-Anlage, nach 10 Tagen konnte in beiden Fällen der Katheter entfernt werden und eine restharnfreie Miktion was möglich.
Zu Optimierung der Ergebnisse sind bei 4 Pat. postoperative Adjustierungen durchgeführt worden, in 3 Fällen war eine Adjustierung im ersten Monat und in einem Fall nach 5 Monaten indiziert. Nach einem mittleren Follow up von 6.7 Monaten waren 12 Patienten trocken (0 p/d) und 2 benützen max. 1 Vorlage am Tag.
Schlussfolgerung: Die Implantation ist analog zu bereits etablierten Techniken und die frühen Ergebnisse sind vielversprechend. Die Studie ist noch nicht abgeschlossen und größere Kohorten sollen dieses Ergebnis benötigen.