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7. Internationale Konferenz der Deutschen Gesellschaft für Hebammenwissenschaft (DGHWi) und 1. Konferenz zur pädagogischen Arbeit im Hebammenstudium (HEBA-Päd)

Deutsche Gesellschaft für Hebammenwissenschaft e. V.
Deutscher Hebammenverband e. V.

08.02. - 10.02.2024, Berlin

Wissenschaftliche Podcasts und Lernvideos als Prüfungsformat im Studium von Hebammen und Pflegenden

Meeting Abstract

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  • corresponding author Denise Rietzke - Evangelische Hochschule Berlin, Deutschland
  • Sarah Bernhardt - Evangelische Hochschule Berlin, Deutschland
  • Melita Grieshop - Evangelische Hochschule Berlin, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Hebammenwissenschaft. 7. Internationale Konferenz der Deutschen Gesellschaft für Hebammenwissenschaft (DGHWi), Heba-Päd – 1. Konferenz zur pädagogischen Arbeit im Hebammenstudium der Deutschen Gesellschaft für Hebammenwissenschaft (DGHWi) und des Deutschen Hebammenverbands (DHV). Berlin, 08.-10.02.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocHP-KV15

doi: 10.3205/24dghwi15, urn:nbn:de:0183-24dghwi154

Dieses ist die deutsche Version des Artikels.
Die englische Version finden Sie unter: http://www.egms.de/en/meetings/dghwi2024/24dghwi15.shtml

Veröffentlicht: 7. Februar 2024

© 2024 Rietzke et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Mit der Akademisierung des Hebammenberufs geht die pädagogisch-didaktische Modernisierung des Lehrens und Lernens auf Grundlage wissenschaftlicher Methodik einher. Auch der Einsatz von Podcasts und Lernvideos trägt dazu bei, dass Lernende auf eine Vielfalt an Lernstrategien zurückgreifen können, die sich positiv auf Lernleistung, Aufmerksamkeit und Engagement auswirken können. In diesem Zusammenhang hat auch das digitale und kompetenzorientierte Prüfen an Hochschulen an Relevanz gewonnen. An der Ev. Hochschule Berlin wurde daher im interdisziplinären Modul „Pädagogik in Gesundheitsberufen“ der Studiengänge Hebammenwissenschaft und Nursing ein digitales Prüfungsformat eingeführt.

Ziel/Fragestellung: Die Studierenden konnten für die Prüfungsleistung „Konzeption einer Lernsequenz“ zwischen der Erstellung eines digitalen Lernmediums (Lernvideo oder Podcast) sowie der Präsentation einer Anleitungssituation wählen. Mitarbeitende des Projekts PoDiZ – „Potentiale der Digitalisierung nutzen. Zukunftsfähige EHB“, gefördert von der Stiftung Innovation in der Hochschullehre, unterstützten bei der Vorbereitung der digitalen Prüfungsformate mit einer 180-Min.-Lerneinheit. In dieser wurden Lerninhalte zur Erstellung wiss. Lernvideos und Podcasts, inkl. der entsprechenden Qualitätskriterien vermittelt, damit Studierende die Kompetenz entwickeln, einen Podcast oder ein Lernvideo zu erstellen.

Methodik: Vermittelt wurden Grundlagenkenntnissen bzgl. eines angemessenen Einsatzes, Aufbaus und der technischen Anforderungen an die Erstellung der Lernmedien. Die Inhalte wurden mit wissenschaftlicher Literatur und Best-Practice-Beispielen hinterlegt. Im Anschluss hatten die Studierenden die Aufgabe, mittels einer Literaturrecherche Qualitätskriterien für die geforderten Lernmedien zu identifizieren. Danach wurden diese mit empirisch gewonnenen Qualitätskriterien aus dem Projekt PoDiZ verglichen. Anschließend wurde die Lerneinheit über eine Online-Befragung der Studierenden zu Kompetenzerwerb und Lernprozess evaluiert.

Ergebnisse: Die Online-Befragung zeigte, dass sich die Studierenden nach Durchführung der Seminareinheit im Durchschnitt besser auf die Erstellung der Modulprüfung vorbereitet fühlten als zuvor. Inhaltlich und methodisch wurde die Lerneinheit als sehr gut bewertet. Alle Studierenden des Moduls entschieden sich für die Erstellung eines Erklärvideos oder Podcast.

Relevanz: Durch die durchgeführte Seminar- und Prüfungseinheit sind Studierende in der Lage, hochwertige digitale Lernmedien anzufertigen. Die entwickelten digitalen und didaktischen Kompetenzen können über das Studium hinaus für die Gesundheitsedukation im beruflichen Alltag genutzt werden. Das digitale Prüfungskonzept wird auf weitere Studiengänge der EHB skaliert.

Empfehlungen/Schlussfolgerungen: Ausgehend von der Digitalisierung des Gesundheitswesens und den geforderten Kompetenzen des HebStPrV ist anzunehmen, dass digitale Fähigkeiten von Hebammen und Pflegenden zukünftig von erheblicher Relevanz sein werden. Die Entwicklung digitaler Kompetenzen wird u.a. durch die Erstellung von Lernvideos und Podcast gefördert. Dies sollte in den Gesundheitsstudiengängen stärker berücksichtigt und die Studierenden in der Erstellung von digitalen Lernmedien geschult werden. In diesem Kontext bedarf es auch einer regelmäßigen Fortbildung der Lehrenden in Bezug auf voranschreitende Digitalisierungsprozesse.

Ethik und Interessenkonflikte: Es war nicht notwendig, die Forschungsarbeit einer Ethikkommission vorzulegen. Die Forschung wurde durch Drittmittel finanziert. Es liegen keine Interessenkonflikte vor.