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7. Internationale Konferenz der Deutschen Gesellschaft für Hebammenwissenschaft (DGHWi) und 1. Konferenz zur pädagogischen Arbeit im Hebammenstudium (HEBA-Päd)

Deutsche Gesellschaft für Hebammenwissenschaft e. V.
Deutscher Hebammenverband e. V.

08.02. - 10.02.2024, Berlin

Weiterentwicklung der Profession Hebamme im M.Sc. „Hebammenwissenschaft und Frauengesundheit“ an der Universität Tübingen

Meeting Abstract

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  • corresponding author Claudia Plappert - Universität Tübingen, Abteilung Hebammenwissenschaft, Tübingen, Deutschland
  • Angela Kranz - Universität Tübingen, Abteilung Hebammenwissenschaft, Tübingen, Deutschland
  • Janice Hill - Universität Tübingen, Abteilung Hebammenwissenschaft, Tübingen, Deutschland
  • Konstanze Weinert - Universität Tübingen, Abteilung Hebammenwissenschaft, Tübingen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Hebammenwissenschaft. 7. Internationale Konferenz der Deutschen Gesellschaft für Hebammenwissenschaft (DGHWi), Heba-Päd – 1. Konferenz zur pädagogischen Arbeit im Hebammenstudium der Deutschen Gesellschaft für Hebammenwissenschaft (DGHWi) und des Deutschen Hebammenverbands (DHV). Berlin, 08.-10.02.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocHP-KV16

doi: 10.3205/24dghwi16, urn:nbn:de:0183-24dghwi165

Dieses ist die deutsche Version des Artikels.
Die englische Version finden Sie unter: http://www.egms.de/en/meetings/dghwi2024/24dghwi16.shtml

Veröffentlicht: 7. Februar 2024

© 2024 Plappert et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Die Akademisierung der Hebammen hat zum Ziel, Hebammen zu befähigen, ethisch begründete, evidenzbasierte Entscheidungen zu treffen und autonom in einem multiprofessionellen Versorgungssystem zum Wohle von Frauen, ihren Kindern und Familien handeln zu können. Mit dem Erreichen des akademischen Grad des Bachelors wird auch die Berufsbezeichnung „Hebamme“ erlangt (Hebammengesetz-HebG).

Ziel: Die Fortführung der akademischen Ausbildung von Hebammen im hebammenspezifischen Masterstudiengang „Hebammenwissenschaft und Frauengesundheit“ an der Universität Tübingen zielt ab auf eine weiterführende Qualifizierung von Hebammen, über ihre originäre Rolle als praktizierende Hebammen hinaus. Weiterführende Kompetenzbereiche werden umfassend in Theorie und Praxis vertieft und erweitert.

Methodik: Die Module beinhalten physiologische, psychologische und soziale Dimensionen, systemrelevantes Wissen und Orientierungswissen, Aspekte der Persönlichkeitsentwicklung der Fort- und Weiterbildung, Managementkompetenzen und die Fähigkeit zur Teamarbeit und Kooperation. Der Masterstudiengang (3 Semester, 90 ECTS) beinhaltet die Studienbereiche Management und Führung, Vertiefte Hebammenkompetenz, Frauengesundheit und Vertiefte Forschungskompetenz. Im Studienverlauf ist auch ein Praktikum von sechs bis acht Wochen vorgesehen währenddessen studiengangbezogene Inhalte im beruflichen Kontext erprobt werden. Ein zusätzliches Wahlmodul ermöglicht die Grundqualifikation zur/zum Praxisanleitenden.

Ergebnisse: Der Umgang mit Rollenerwartungen, der eigene Umgang und die Weiterentwicklung der Profession bis hin zur Entwicklung von übergeordneten Hebammentheorien werden im Laufe des Studiums reflektiert und angeregt – nicht zuletzt als eine wichtige Grundlage für die Weiterentwicklung des eigenen Berufsverständnisses sowie auch als Voraussetzung für gelingendes interprofessionelles Handeln.

Relevanz: Die Masterstudierenden werden darin ausgebildet, sich forschend mit praxisbezogenen Themen der Hebammenarbeit auseinanderzusetzen. Dieser Praxis-Theorie-Transfer soll zum einen bestehende praktische Prozesse der Hebammentätigkeit in einen theoretischen, wissenschaftsbasierten Kontext setzen. Zum anderen dient die Forschung auch der Weiterentwicklung bestehender praktischer Vorgehensweisen und deren Optimierung.

Schlussfolgerung: Die Absolvent*innen des Masterstudiengangs werden dazu befähigt sein, als Pionier*innen die bestehende Versorgungspraxis zu evaluieren und neue und innovative Versorgungskonzepte z.B. als advanced practice midwives (APM, 1) in Deutschland zu entwickeln und zu implementieren. Darüber hinaus können sich Masterhebammen an der hochschulischen Lehre und der Ausbildung des Nachwuchses beteiligen und im Rahmen von Promotion und Habilitation die weitere akademische Laufbahn einzuschlagen um die noch junge Hebammenwissenschaft weiter voran zu bringen. Eine Wirksamkeitsevaluation des Studiengangs wird mit Abschluss der ersten Kohorte Ende 2023 möglich sein.

Ethik und Interessenkonflikte: Die Professionsentwicklung bedurfte keines Votums der Ethikkommission der Universität Tübingen. Die Forschung wurde durch Eigenmittel finanziert. Es liegen keine Interessenkonflikte vor.