gms | German Medical Science

7. Internationale Konferenz der Deutschen Gesellschaft für Hebammenwissenschaft (DGHWi) und 1. Konferenz zur pädagogischen Arbeit im Hebammenstudium (HEBA-Päd)

Deutsche Gesellschaft für Hebammenwissenschaft e. V.
Deutscher Hebammenverband e. V.

08.02. - 10.02.2024, Berlin

Aus einer Hand – das Kölner Praxisbegleitungskonzept

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • corresponding author Dorothee Herrmann - Institut für Hebammenwissenschaft, Medizinische Fakultät der Universität zu Köln und Universitätsklinikum Köln, Deutschland
  • Lisa Weßling - Institut für Hebammenwissenschaft, Medizinische Fakultät der Universität zu Köln und Universitätsklinikum Köln, Deutschland
  • Nicola H. Bauer - Institut für Hebammenwissenschaft, Medizinische Fakultät der Universität zu Köln und Universitätsklinikum Köln, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Hebammenwissenschaft. 7. Internationale Konferenz der Deutschen Gesellschaft für Hebammenwissenschaft (DGHWi), Heba-Päd – 1. Konferenz zur pädagogischen Arbeit im Hebammenstudium der Deutschen Gesellschaft für Hebammenwissenschaft (DGHWi) und des Deutschen Hebammenverbands (DHV). Berlin, 08.-10.02.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocHP-P22

doi: 10.3205/24dghwi22, urn:nbn:de:0183-24dghwi220

Dieses ist die deutsche Version des Artikels.
Die englische Version finden Sie unter: http://www.egms.de/en/meetings/dghwi2024/24dghwi22.shtml

Veröffentlicht: 7. Februar 2024

© 2024 Herrmann et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Hintergrund: Praxisbegleitung ist vom Gesetzgeber als qualitätssichernde Maßnahme vorgesehen, um eine enge Verzahnung zwischen theoretischen und praktischen Lernorten in Hebammenstudiengängen herzustellen.

Im Studiengang Angewandte Hebammenwissenschaft B.Sc. an der Medizinischen Fakultät der Universität zu Köln wurde Praxisbegleitung aus sechs Bausteinen konzipiert, die sich als Gesamtkonzept dadurch auszeichnen, dass Praxisbegleitung personell und institutionell aus einer Hand erfolgt.

Ziel: Das vorliegende Konzept hat zum Ziel die verschiedenen Lernorte des Hebammenstudiengangs zentral miteinander zu verbinden und zwischen den verschiedenen Akteur*innen der Lernorte eine Vernetzung herzustellen. Darüber soll erreicht werden, dass Studierende vollumfassende Möglichkeiten der Lernentwicklung erleben und normative, sowie individuelle Lernziele optimal erreichen.

Methodik/Konzept: Praxisbegleitung als Konzept ist im Kölner Studiengang curricular verankert und den berufsbezogenen Modulen zugeordnet. Damit obliegt die Praxisbegleitung dem universitären Lernort. Folgende Bausteine ergeben das Konzept:

1.
Während der theoretischen Studienphasen erhalten Studierende durch Lehr- und Praxisbeauftragte fachpraktischen Unterricht in Form von Skills- und Simulationstrainings als Vorbereitung auf die praktischen Studienphasen.
2.
Vor jeder praktischen Studienphase finden „Praxispartnertreffen“ statt, in denen die Praxispartner*innen über den Modulzusammenhang, Lernziele sowie Themen der Praxisanleitung informiert werden.
3.
In den praktischen Studienphasen werden die Studierenden von Lehr- und Praxisbeauftragten am Einsatzort begleitet. Entsprechend des jeweiligen Moduls sind unterschiedliche Schwerpunkte bei der Begleitung in der Praxis vorgesehen, u.a. die Begleitung bei einer Geburt im Kreißsaal.
4.
Die Lehr- und Praxisbeauftragten stehen als Ansprechpartner*innen für die Praxisanleiter*innen zur Verfügung und unterstützen diese bei der Koordination, Anleitung und Bewertung der Lernenden.
5.
Als verbindendes Instrument der gemeinsamen Lehre gelten Logbuch und Lernportfolio, sowohl im Kontakt mit den Studierenden als auch zwischen Praxisanleitung und -begleitung.
6.
In der Vorlesungszeit gibt es für die Studierenden extracurriculare Angebote zur Praxisreflexion, um das eigene Erleben und individuelle Lernerfahrungen aus der Praxis theoretisch einordnen zu können.

Ergebnisse: Lehr- und Praxisbeauftragte können beobachten, wie sich der klassische Theorie-Praxis-Gap durch die Verzahnung aus Lehre und Praxisbegleitung verringert. Praxisanleiter*innen melden zurück, dass sie sich für die bevorstehenden Praxisphasen informiert und vorbereitet fühlen. Studierende erleben eine Lernbegleitung, die es ermöglicht theoretisches Vorwissen leichter an Lernerfahrungen in der Praxis anzubinden.

Relevanz: Die Bedeutung eines didaktisch sinnvollen Praxisbegleitungskonzeptes ist unabdinglich, um eine gute Verzahnung der Lernorte in einem dual ausgelegten Studiengangsprofil zu ermöglichen.

Empfehlung/Schlussfolgerung: Ob das Kölner Praxisbegleitungskonzept dazu beiträgt, dass Studierende normativen als auch individuelle Lernziele optimal erreichen, muss durch weiterführende Evaluationen eruiert werden.

Ethik und Interessenkonflikte: Es war nicht notwendig, die Forschungsarbeit einer Ethikkommission vorzulegen. Die Forschung wurde durch Drittmittel finanziert. Es liegen keine Interessenkonflikte vor.