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Entwicklung und Implementierung eines Praxisbegleitkonzeptes für den Theorie-Praxis-Transfer
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Veröffentlicht: | 7. Februar 2024 |
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Hintergrund: Das Hebammengesetz (HebG 2019) und die Studien- und Prüfungsverordnung für Hebammen (HebStPrV 2020) schreiben die Umsetzung von „Praxisbegleitung in angemessenem Umfang“ (HebG, 2019, §17,1) vor. Die gesetzliche Regelung sieht vor, dass die Praxisbegleitende die Studierenden während der Praxiseinsätze fachlich betreut und beurteilt und die praxisanleitenden Personen unterstützt (vgl. HebG 2019, §17,2). Um den gesetzlichen Anforderungen gerecht zu werden, wurde im Studiengang Hebammenwissenschaft an der HS Gesundheit ein Praxisbegleitkonzept entwickelt und implementiert.
Ziel: Das Praxisbegleitkonzept zielt darauf ab, den Theorie-Praxis-Transfer zu stärken und den Kompetenzerwerb der Studierenden im dualen Studiengang Hebammenwissenschaft im Rahmen der praktischen Studienphasen zu fördern.
Methodik: Im geplanten Vortrag wird anhand eines Best-Practice-Beispiels die Planung und strukturierte Umsetzung von Praxisbegleitung in einem der aktuell größten hebammenwissenschaftlichen Studienstandorte Deutschlands mit 88 Studierenden pro Studienjahr bei zweimal jährlichem Studienstart dargestellt. Zu den konzeptionellen Besonderheiten gehört, dass alle Studierenden Praxiseinsätze in zwei verschiedenen Kliniken absolvieren. Darüber hinaus berücksichtigt das Praxisbegleitkonzept die Kooperation mit 28 verantwortlichen Praxiseinrichtungen in Nordrhein-Westfalen.
Ergebnisse: In sieben Semestern absolvieren die Studierenden vier Praxismodule, die durch das umfangreiche Praxisbegleitkonzept didaktisch gerahmt werden. Die Praxisbegleitung wird im Studiengang als wissenschaftliche Dienstleistung durchgeführt. Thematisiert werden Aufbau, Struktur und Kompetenzerwerb durch Praxisbegleitung in den unterschiedlichen Praxismodulen. Darüber hinaus wird das wöchentliche Sprechstundenangebot dargelegt. Exemplarisch wird das modulspezifische Praxisheft mit Lern- und Praxisausgaben vorgestellt, welches den Studierenden und Kooperationspartnern als Orientierung dient sowie Praxisbegleitung und Praxisanleitung miteinander verzahnt. Außerdem soll thematisiert werden, wie im Studiengang die Lernortkooperation mit den zahlreichen Kooperationspartnern gelingt, die für die erfolgreiche Umsetzung von Praxisbegleitung unverzichtbar ist.
Relevanz: Durch den beschriebenen Theorie-Praxis-Transfer soll die Qualität von Studium und Lehre verbessert werden. Die Implementierung eines kompetenzbasierten Praxisbegleitkonzepts spielt dabei eine zentrale Rolle.
Schlussfolgerung: Die systematische Umsetzung von Praxisbegleitung ist eine wichtige Basis für den erforderlichen Kompetenzerwerb im dualen Studium. Aufgrund der Kontinuität ist die Praxisbegleitung bei gleichzeitig hohen Studierendenzahlen an der HS Gesundheit individuell auf die Studierenden abgestimmt und eng mit der Praxisanleitung verzahnt. Eine wissenschaftliche Evaluation des vorgestellten Praxisbegleitkonzepts ist nach erfolgreicher Qualifizierung der ersten Kohorte geplant.
Ethik und Interessenkonflikte: Es war nicht notwendig, die Forschungsarbeit einer Ethikkommission vorzulegen. Die Forschung wurde durch Eigenmittel finanziert. Es liegen keine Interessenkonflikte vor.
Das PDF des für die Tagung eingereichten Posters ist in deutscher Sprache als Anhang 1 [Anh. 1] verfügbar.