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7. Internationale Konferenz der Deutschen Gesellschaft für Hebammenwissenschaft (DGHWi) und 1. Konferenz zur pädagogischen Arbeit im Hebammenstudium (HEBA-Päd)

Deutsche Gesellschaft für Hebammenwissenschaft e. V.
Deutscher Hebammenverband e. V.

08.02. - 10.02.2024, Berlin

Resilienz im Hebammenberuf: Ein Konzept für das Hebammenstudium am Modell der Salutogenese

Meeting Abstract

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  • corresponding author Paulina Trott - Duale Hochschule Baden-Württemberg (DHBW), Heidenheim, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Hebammenwissenschaft. 7. Internationale Konferenz der Deutschen Gesellschaft für Hebammenwissenschaft (DGHWi), Heba-Päd – 1. Konferenz zur pädagogischen Arbeit im Hebammenstudium der Deutschen Gesellschaft für Hebammenwissenschaft (DGHWi) und des Deutschen Hebammenverbands (DHV). Berlin, 08.-10.02.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocHP-P26

doi: 10.3205/24dghwi26, urn:nbn:de:0183-24dghwi261

Dieses ist die deutsche Version des Artikels.
Die englische Version finden Sie unter: http://www.egms.de/en/meetings/dghwi2024/24dghwi26.shtml

Veröffentlicht: 7. Februar 2024

© 2024 Trott.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Das Kohärenzgefühl – bestehend aus Verstehbarkeit, Machbarkeit und Sinnhaftigkeit – ist eine psychische Stärke, die die akademische Leistung der Studierenden positiv beeinflusst und ein Prädiktor für Burnout im Studium ist.

Ziel/Fragestellung: Ziel ist es, anhand des aktuellen Forschungsstands und mit den Ergebnissen von Expert*inneninterviews ein Konzept für das Hebammenstudium zu entwickeln, dass auf die Steigerung von Resilienz bei Hebammenstudierenden wirkt. Forschungsfrage: Wie kann Resilienz bei Hebammenstudierenden gesteigert werden? Welche Faktoren spielen für die Resilienz von Hebammenstudierenden eine bedeutende Rolle?

Methodik: Der aktuelle Forschungsstand zur Resilienzsteigerung im Hebammenberuf wurde mittels strukturierter Literaturrecherche erfasst. Die Ergebnisse wurden mit semi-strukturierten leitfadengestützen Expert*inneninterviews erarbeitet. Es wurden drei Hebammen interviewt, die aktuell mit Hebammenstudierenden zusammenarbeiten und Hintergrundwissen zur Salutogenese mitbringen.

Ergebnisse: Es eignen sich die frühe Einführung der Reflexion, Supervision, Peer Learning und die Verfügung über Vorbilder im Hebammenstudium zur Resilienzsteigerung. Curriculare Verankerung, Simulationen und ein vertrauensvolles Verhältnis zwischen Lehrenden und Lernenden sind weitere empfohlene Möglichkeiten, die positiv auf die Resilienzsteigerung von Hebammenstudierenden wirken. Im Wesentlichen gilt es, die Komponenten der Machbarkeit und Verstehbarkeit des Kohärenzgefühls zu stärken, um Hebammenstudierende in ihrer Resilienz zu fördern. Maßnahmen wie Peer Learning und Gruppenreflexion können die Beziehung zu Dozierenden und den Studierenden untereinander vertrauensvoll gestalten und damit einen weiteren Beitrag zur Resilienz leisten.

Relevanz: Die Arbeit einer Hebamme erfordert eine empathische Betreuung und rasches Handeln in kritischen Situationen. Studierende sollen dafür ausgebildet werden. Resilienz ist notwendig für den Umgang mit schwierigen Situationen und die Anpassung an den Stress im Hebammenberuf. Mehr als jede dritte Hebamme denkt darüber nach, aus dem Beruf auszusteigen. Die Ursachen dafür sind Stressoren, die bereits im Hebammenstudium vorkommen.

Empfehlungen/Schlussfolgerungen: Hebammen sind Fachpersonen im Bereich von Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett. Der Hebammenberuf bringt dabei den Eintritt unvorhersehbarer und unerwünschter Ereignisse mit sich. Für diese Herausforderungen und insbesondere für die korrekte medizinische Betreuung sollen Studierende der Hebammenwissenschaft ausgebildet werden. Sie begegnen in ihrer Studienzeit – ebenso wie Hebammen in ihrer Berufsausübung – schwierigen Situationen, die sie zu bewältigen haben. Das erfordert Resilienz. Resilienz ist im deutschen Hebammencurriculum noch unzureichend implementiert. Insbesondere die Reflexion, Supervision, das Peer Learning und Simulationen sind Möglichkeiten, die bereits mit Beginn des Studiums stattfinden sollten. Die Stärkung des Kohärenzgefühls in den Studierenden ist eine weitere Möglichkeit, die als wirksam bewiesen wurde. Indem die Motivation der Studierenden durch Stärkung der Machbarkeit und Verstehbarkeit gefördert wird, können werdende Hebammen resilienter werden.

Ethik und Interessenkonflikte: Dieses Abstract wurde im Kontext einer Bachelorarbeit verfasst. Die Forschungsarbeit hat keine ethische Genehmigung erfordert. Es wurde kein konkreter Ethikkodex berücksichtigt. Die Forschung wurde durch Eigenmittel finanziert. Es liegen keine Interessenkonflikte vor.

Das PDF des für die Tagung eingereichten Posters ist in deutscher Sprache als Anhang 1 [Anh. 1] verfügbar.