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7. Internationale Konferenz der Deutschen Gesellschaft für Hebammenwissenschaft (DGHWi) und 1. Konferenz zur pädagogischen Arbeit im Hebammenstudium (HEBA-Päd)

Deutsche Gesellschaft für Hebammenwissenschaft e. V.
Deutscher Hebammenverband e. V.

08.02. - 10.02.2024, Berlin

#niewieder – was Hebammen und Hebammenwissenschaftler*innen aus der Geschichte lernen können

Meeting Abstract

  • corresponding author Nicola H. Bauer - Institut für Hebammenwissenschaft, Medizinische Fakultät der Universität zu Köln und Universitätsklinikum Köln, Deutschland
  • Michaela Michel-Schuldt - Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen, Deutschland
  • Ulrike Geppert-Orthofer - Deutscher Hebammenverband, Deutschland
  • Anja Katharina Peters - Evangelische Hochschule Dresden, Deutschland
  • Daniela Erdmann - Deutscher Hebammenverband, Deutschland
  • Cornelia Krapp - Hebammenschule an der Universitätsmedizin Göttingen, Deutschland
  • Wiebke Lisner - Institut für Ethik, Geschichte und Philosophie der Medizin, Medizinische Hochschule Hannover, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Hebammenwissenschaft. 7. Internationale Konferenz der Deutschen Gesellschaft für Hebammenwissenschaft (DGHWi), Heba-Päd – 1. Konferenz zur pädagogischen Arbeit im Hebammenstudium der Deutschen Gesellschaft für Hebammenwissenschaft (DGHWi) und des Deutschen Hebammenverbands (DHV). Berlin, 08.-10.02.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocIK-W15

doi: 10.3205/24dghwi45, urn:nbn:de:0183-24dghwi455

Dieses ist die deutsche Version des Artikels.
Die englische Version finden Sie unter: http://www.egms.de/en/meetings/dghwi2024/24dghwi45.shtml

Veröffentlicht: 7. Februar 2024

© 2024 Bauer et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Hintergrund: Die Professionalisierung des Hebammenberufes und die Disziplinentwicklung der Hebammenwissenschaft befinden sich momentan in einem dynamischen Prozess. Dies beinhaltet auch zu einem großen Teil eine Reflexion des bisher Erreichten und noch Anzustrebenden. Insbesondere sollten die Entwicklungslinien sowie die damit einhergehenden Anpassungsleistungen an Werte und Normen in den Blick genommen werden.

Eine Reflexion der Vergangenheit des Hebammenwesens findet beispielsweise im Rahmen von Identitäts- und Professionsbildung an den Hochschulen statt. Dort setzen sich die Studierenden unter anderem mit der „Reichshebammenführerin“ und ersten Präsidentin der International Midwives Union (IMU, heute ICM) Nanna Conti (1881–1951) auseinander. Ihr Name ist auf der Amtskette der Präsidentin des ICM eingraviert, die diese auch heute noch zu aktuellen Anlässen trägt. Dies wirft Kontroversen auf, die zeigen, dass eine Auseinandersetzung mit der Geschichte notwendig ist.

Die politische Landschaft in Deutschland und weltweit verändert sich und rechte und rechtsextreme Parteien und andere Organisationen haben Zulauf und erstarken. Wahrzunehmen ist u.a. ein Roleback der Geschlechterbilder, der Frauen- und Familienbilder und der Umgang mit behinderten Menschen. Dies alles beeinflusst auch die Arbeit und die Haltung von Hebammen und erfordert eine kritische Reflexion. Geschehene Geschichte sollte nicht gelöscht werden, sondern ein verantwortungsvoller Umgang damit gefunden werden, um ggfs. auch Lehren daraus zu ziehen.

Merkmale einer Profession sind nach Klemmt eine Tätigkeit mit Gemeinwohlorientierung, berufsständischen Normen in Form von Ethikkodizes sowie kollegiale Selbstkontrolle. Letzteres haben Hebammen im Rahmen eines internationalen Ethikkodex und einer Ethik für Hebammen des Deutschen Hebammenverbandes umgesetzt. Hieraus geht klar eine Unvereinbarkeit von rechter Ideologie und den Werten der Hebammen hervor.

Ziel/Fragestellung: Der Workshop soll Hebammen (-wissenschaftler*innen) und Personen anderer Disziplinen aus Praxis, Lehre und Forschung für das Thema sensibilisieren und ermöglichen, gemeinsam in Kleingruppen an verschiedenen Aspekten dieses Themas zu arbeiten.

Methodik: Angeboten wird ein offenes Veranstaltungsformat – ein Barcamp. Barcamps dienen dem inhaltlichen Austausch und der Diskussion, können aber auch bereits am Ende der Veranstaltung konkrete Ergebnisse vorweisen. Vor Ort findet zu Beginn eine Einführung in die Methode und die gemeinsame Programmplanung statt. Aufgrund der limitierten Zeit, werden bereits einige Eckpunkte festgelegt: Mittels eines Impulsvortrags zweier Expertinnen betrachten wir eingangs historische Entwicklungslinien. Die Teilnehmenden bringen sich anschließend in Kleingruppen zu bereits vorgegebenen Aspekten ein. Im großen Plenum wird aus den Kleingruppen berichtet. Alle Beiträge werden auf Flipcharts dokumentiert, was der Ergebnissicherung dient.

Ergebnisse: Die Ergebnisse aus den einzelnen Kleingruppen können Hinweise auf zu bearbeitende Themen geben. Zudem können Impulse für die weitere Arbeit gesetzt werden.

Relevanz: Die Ergebnisse sind für Berufspolitik, Hebammenwissenschaft, die Berufsgruppe der Hebammen, für die Praxis, Lehre und Forschung relevant.

Empfehlungen/Schlussfolgerung: Die Auseinandersetzung mit diesem wichtigen Thema sollte auf verschiedenen Ebenen thematisiert und bearbeitet werden.

Ethik und Interessenkonflikte: Es war nicht notwendig, die Forschungsarbeit einer Ethikkommission vorzulegen. Die Forschung wurde durch Eigenmittel finanziert. Es liegen keine Interessenkonflikte vor.