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Möglichkeiten und Grenzen des „Goldstandards“ Cochrane Review in der evidenzbasierten geburtshilflichen Versorgung
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Veröffentlicht: | 7. Februar 2024 |
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Hintergrund: Die Cochrane Database of Systematic Reviews ist eine der größten und bekanntesten Sammlungen von Übersichtsarbeiten zu wissenschaftlichen Erkenntnissen im Gesundheitswesen. Sie basiert auf den Ergebnissen von Studien, die bestimmte Qualitätskriterien erfüllen und umfasst vor allem randomisierte kontrollierte Studien (RCTs). Diese gelten als „Goldstandard“ für die Beurteilung der Wirksamkeit einer Intervention oder Behandlung und werden an der Spitze der Evidenzpyramide eingeordnet. Im deutschsprachigen Raum nutzen Hebammen und Wissenschaftler*innen die Übersichtsarbeiten der Cochrane Library als Quellen mit hoher wissenschaftlicher Evidenz und deren Verbreitung wird durch die Deutsche Gesellschaft für Hebammenwissenschaft (DGHWi) unterstützt. Die Sektion „Internationale Hebammenwissenschaft“ der DGHWi kollaboriert beispielsweise seit einigen Jahren mit Cochrane Deutschland: Sektionsmitglieder durchsuchen regelmäßig aktuelle Übersichtsarbeiten auf Relevanz für Hebammen und übersetzen wissenschaftliche Abstracts.
Cochrane Methods reagiert auf Kritik am methodischen Vorgehen in der Vergangenheit mit Transparenz und kontinuierlicher methodologischer Entwicklung. Die Frage der klinischen Relevanz und Bedeutung für die Zielgruppe kann zudem ein Grundproblem in einigen Studien darstellen. Insbesondere im Bereich der Hebammenwissenschaft wird die Durchführung von RCTs seit langem kritisch diskutiert, da sie viele relevante Fragestellungen nicht adäquat untersuchen können.
Ziel/Fragestellung: Aufgrund der hohen Bedeutung von Cochrane Reviews wollen wir uns am Beispiel dieser der Frage nähern, was die Möglichkeiten und Grenzen von systematischen Übersichtsarbeiten in der Hebammenwissenschaft sind. In diesem Zusammenhang wollen wir unter anderem diskutieren, inwiefern eine Hierarchisierung von Evidenz sinnvoll ist.
Methodik: Ein kurzer Impulsvortrag gibt Einsicht in die Methodik und Bewertung dieser Übersichtsarbeiten. Dies dient als Grundlage für die anschließende moderierte Diskussionsrunde, zu der wir Expert*innen einladen, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen.
Ergebnisse: Die Wortbeiträge von Teilnehmenden werden von Mitgliedern der Sektion Internationales festgehalten und sollen in der Zeitschrift für Hebammenwissenschaft veröffentlicht werden, um eine breitere Debatte anzustoßen.
Relevanz: Evidenzbasierte geburtshilfliche Versorgung ist auf eine kritische Überprüfung wissenschaftlicher Erkenntnisse, ihrer Generierung und Bewertung angewiesen.
Empfehlungen/Schlussfolgerung: Cochrane Reviews leisten einen essentiellen Beitrag in der Generierung und Bereitstellung von Evidenzen für die geburtshilfliche Versorgung durch Hebammen. Zu beachten sind dabei Möglichkeiten und Grenzen dieser Methodologie. Die Einordnung einer auf Studientypen basierenden Evidenzhierarchie sollte hinterfragt werden.
Ethik und Interessenkonflikte: Es war nicht notwendig, die Forschungsarbeit einer Ethikkommission vorzulegen. Die Forschung wurde durch Eigenmittel finanziert. Es liegen keine Interessenkonflikte vor.