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Die endonasale endoskopische Resektion von Choanalatresien ohne Platzhaltereinlage – wie groß ist der Langzeiterfolg?
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Veröffentlicht: | 13. April 2017 |
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Einleitung: Die Choanalatresie gehört zur Gruppe der seltenen Fehlbildungen. Sie kann bei beidseitigem Auftreten einen akut lebensbedrohlichen Notfall darstellen. Die endoskopische Resektion stellt eine etablierte Therapie dar, die Operationstechnik ist bisher jedoch nicht standardisiert.
Material und Methoden: 11 Patienten mit einseitiger und 4 Patienten mit beidseitiger Choanalatresie wurden nachuntersucht. Neben der Eröffnung der Choanalatresie erfolgten das Abbohren des Knochens Richtung Schädelbasis und das Abtragen der hinteren Septumkante von beiden Seiten. Intra- und postoperative Komplikationen, die Rezidivrate sowie das Auftreten einer Belüftungsstörung im Verlauf wurden ermittelt. Bei einem Großteil der Patienten erfolgten endoskopische Nachuntersuchungen, das langfristige subjektive Outcome wurde ermittelt.
Ergebnisse: Die Patienten mit einseitiger Choanalatresie waren zum Zeitpunkt der Operation durchschnittlich 13,2 Jahre, das Alter der Patienten mit beidseitiger Choanalatresie lag zwischen 2 und 7 Tagen. Ein Frühgeborenes aus SSW 38 1/7 wurde bei einem Geburtsgewicht von 2710 g operiert. Postoperativ kam es zweimal zu Epistaxis, bei einer Patientin bildete sich eine Synechie. 73 % der einseitigen Stenosen bzw. 50 % der beidseitigen Atresien mussten bisher nicht einer Revisionsoperation unterzogen werden. Im Hinblick auf die weitere Entwicklung und die Nasenatmung profitierten die Kinder subjektiv und objektiv langfristig von der Operation.
Schlussfolgerung: Für Patienten mit einseitiger oder bilateraler Choanalatresie stellt die endonasale endoskopische Eröffnung einer schonende und erfolgreiche Therapieoption dar . Durch das Abtragen von Knochen in Richtung Schädelbasis und der hinteren Septumanteile kann das Rezidivrisiko reduziert werden.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.