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"A hairy polyp" – ein Fallbericht
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Veröffentlicht: | 13. April 2017 |
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Text
Ein 3 Monate alter weiblicher Säugling wurde in gutem AZ und EZ in unserer Hochschulambulanz vorgestellt. Seit der Geburt habe sie starke Atemgeräusche, sei häufig verschnupft und habe eine Trinkschwäche. Das kleine Mädchen ist das jüngere Kind von 2 deutschen Eltern. Die Geburt war spontan und komplikationslos in der 39. SSW. Vorerkrankungen seien nicht bekannt, insbesondere keine genetischen Erkrankungen.
In der klinischen Untersuchung zeigte sich eine weißliche Raumforderung, welche vom Weichgaumen zu entspringen schien.
In Zusammenarbeit mit unserer Kinderklinik entschlossen wir uns zu einer Spiegelung in Intubationsnarkose. Intraoperativ zeigte sich eine weißliche, flach konkave ca. 3x2x1 cm große Raumforderung. Diese entsprang von der Rückfläche des Weichgaumens und bestand aus Haut, Knorpel und Haaren. Sie flottierte frei im Nasenrachen und zeigte sich in Richtung des Epipharynx gestielt. Die chirurgische Resektion erfolgte mittels monopolarer Nadel. Der Nasenrachen zeigte sich danach, bis auf geringgradige adenoide Vegetationen, frei.
Im postoperativen Verlauf kam es zu einer deutlichen Verbesserung des Trinkverhaltens und der Atemgeräusche.
Histologie: 3,2 x 2,2 x 0,7 cm Haut-/Schleimhautexzidat mit geringgradigen chronischen Entzündung und zentral ausreifendem Knorpelanteilen, reifem Fettgewebe und Haaren.
Es handelt sich um eine lokale Anlagestörung sog. hairy polyp des Gaumens. Keine Malignität.
Hairy polyps sind seltene, gutartige, angeborene Tumoren, die bei der Geburt oder kurz danach auftreten. Sie sind Entwicklungsanomalien von totipotenten Zellen von zwei Keimblättern: Ektoderm und Mesoderm. Sie entspringen am häufigsten im Nasopharynx, selten aus dem Oropharynx oder von der Eustachischen Röhre. Die komplette Exzision ist die Therapie der Wahl.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.