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Einsatz der Raman Spektroskopie zur Entitätsbestimmung von Speicheldrüsentumoren
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Veröffentlicht: | 13. April 2017 |
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In der Diagnostik von Speicheldrüsentumoren ist die Feinnadelaspirationsbiopsie (FNAB) ein etabliertes Verfahren. Die histologische Analyse wird durch geringe Materialmengen oft erschwert, es kann hierdurch zu Fehlbeurteilungen kommen. Basierend auf Interaktionen von Laserlicht mit biologischem Material werden bei der hochsensitiven Raman Spektroskopie (RS) zell- und gewebetypische Biomarkerprofile detekiert, wofür lediglich ein Minimum an Gewebe notwendig ist. Ziel dieser Arbeit ist die Erfassung von Raman-Spektren in unterschiedlichen Parotistumoren zur Überprüfung der Anwendbarkeit dieser Methode in der Diagnostik von Speicheldrüsentumoren.
Hierzu wurden formalinfixierte Gewebeproben aus pleomorphen Adenomen, Zystadenolymphomen und Mukoepidermoidkarzinomen sowie aus gesundem Parotisparenchym verwendet. Nach Anfertigung von Gewebeschnitten erfolgte die doppelblinde spektroskopische Analyse sowohl auf Einzelzellebene als auch in der extrazellulären Matrix sowie die pathologisch-mikroskopische Begutachtung der Läsionen. Die spektroskopischen Ergebnisse wurden mittels multivariater Datenanalyse ausgewertet.
Die Raman-Spektren des gesunden Parotisgewebes ließen sich bezüglich des Protein-, Lipid- und DNA-Gehalts deutlich von denen der pleomorphen Adenomen und Zystadenolymphome abgrenzen, beide Tumorentitäten wiesen charakteristische Signaturen auf. Eine Diskrimination zu Karzinomgewebe war stets möglich.
Es konnte gezeigt werden, dass die RS eine Entitätsbestimmung von Speicheldrüsentumoren auf zellulärer Ebene ermöglicht. Obwohl in dieser Studie zunächst Einzelzellen innerhalb größerer Biopsate untersucht wurden, wäre die RS aufgrund des geringen Materialbedarfs theoretisch optimal auch für die Analyse einer FNAB geeignet. Dies muss in Folgestudien verifiziert werden.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.