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186. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

26.01. - 27.01.2024, Köln

Langzeitnachbeobachtung von Patienten mit initial akuter Chorioretinopathia centralis serosa (CCS)

Meeting Abstract

  • Christoph von Schwarzkopf - Münster
  • A. Kiskämper - Münster
  • C. Janning - Münster
  • K. Rothaus - Münster
  • C. Ohlmeier - Münster
  • F. Groß-Bölting - Münster
  • L. Pauleikhoff - Hamburg
  • C. Lange - Münster; Freiburg i. Br.

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 186. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Köln, 26.-27.01.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. Doc24rwa04

doi: 10.3205/24rwa04, urn:nbn:de:0183-24rwa047

Veröffentlicht: 26. Januar 2024

© 2024 von Schwarzkopf et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Der Spontanverlauf der akuten Chorioretinopathia centralis serosa (CCS) ist günstig, in ca. 80% der Fälle kommt es innerhalb von 6 Monaten zur kompletten Resorption der subretinalen Flüssigkeit (SRF). Im Verlauf zeigen sich nach akuter CCS-Episode jedoch stark unterschiedliche Krankheitsverläufe. Ziel dieser Arbeit ist es, Erkenntnisse über den Langzeitverlauf der akuten CCS zu erlangen und mögliche Risikofaktoren für die Entwicklung einer komplexen CCS zu identifizieren.

Methoden: Es handelt sich um eine retrospektive Analyse von 26 Augen von 26 Patienten, die initial mit akuter CCS ohne wesentliche Pigmentepithelalterationen (definiert nach Chhablani et al. als simple CCS) in unserem Augenzentrum vorstellig wurden und einen Nachbeobachtungszeitraum von mehr als 4 Jahren aufwiesen. Ausgewertet wurden anamnestische Angaben, klinisch ophthalmologische Befunde und die multimodale Bildgebung inklusive optischer Kohärenztomographie (OCT), Fundusautofluoreszenz und Fluoreszenzangiographie.

Ergebnisse: Das durchschnittliche Alter bei Erstvorstellung betrug 49,0 Jahre. 73% der Patienten waren männlich, 27% weiblich. Der mittlere Nachbeobachtungszeitraum betrug 11,4 Jahre. 27% der Patienten wurden im Laufe des Beobachtungszeitraums mit einer photodynamischen Therapie (PDT) behandelt und 23% mittels Mikropulslaserung (MPL), 39% wurden nicht therapiert. Der mittlere Visus betrug 0,59 (0,23 logMar) bei Erstvorstellung und 0,47 (0,33 logMar) bei der letzten Nachuntersuchung. Die mittlere subfoveale Flüssigkeit (SFRF) zeigte einen Rückgang von 149 µm auf 22 µm. 50% der Patienten wiesen bei der letzten Nachuntersuchung eine inaktive CCS ohne SRF auf. Bei 69% der Augen lag bei der letzten Nachuntersuchung eine komplexe CCS (definiert als Pigmentepithelverschiebungen von ≥2 Papillenflächen) vor. 16% der Augen entwickelten eine sekundäre choroidale Neovaskularisation (CNV).

Schlussfolgerung: Die Langzeitnachbeobachtung von über 10 Jahren von Patienten mit initial akuter, simpler CCS zeigt in 50% eine komplette Resorption der SRF und in 69% einen Übergang in eine komplexe CCS mit erheblichen Pigmentepithelalteration bei der letzten Nachuntersuchung auf. Weitere prospektive Langzeitstudien sind von Nöten, um diese retrospektiven Daten zu validieren.