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186. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

26.01. - 27.01.2024, Köln

Okuläre Komplikationen monoklonaler Antikörper – eine Fallserie

Meeting Abstract

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  • Serra A. Karahan - Düsseldorf
  • M. Roth - Düsseldorf
  • G. Geerling - Düsseldorf
  • R. Guthoff - Düsseldorf

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 186. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Köln, 26.-27.01.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. Doc24rwa17

doi: 10.3205/24rwa17, urn:nbn:de:0183-24rwa174

Veröffentlicht: 26. Januar 2024

© 2024 Karahan et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Checkpoint-Inhibitoren sind monoklonale Antikörper, die die onkologische Therapie revolutioniert haben. Nivolumab und Pembrolizumab, PD-1-Inhibitoren, und Ipilimumab, der an CTLA-4 bindet, kommen in der Therapie maligner Grunderkrankungen zum Einsatz. Wir berichten über 5 Patient:innen, die unter dieser Therapie okuläre Komplikationen entwickelten.

Methoden: Fallvorstellung von 5 Patient:innen mit okulären Komplikationen unter monoklonaler Antikörpertherapie.

Ergebnisse: 6 Patienten, Alter zwischen 57–80 Jahre, drei weiblich, drei männlich (Median 66,5 Jahre), behandelt mit 3x Nivolumab, 1x Pembrolizumab, 2x Kombination mit Nivolumab+Ipilimumab seit 1–60 Monaten (Median 11,5 Monate) wegen eines metastasierten malignem Melanoms (5 Fälle) und eines metastasierten Nierenzellkarzinoms (1 Fall). Die okulären Komplikationen umfassten Uveitis anterior (3 Fälle), Uveitis intermedia (3 Fälle) und Makulaödem (4 Fälle). Die Therapie mit monoklonalen Antikörpern wurde in Absprache mit den Onkologen pausiert (1 Fall) oder abgebrochen (3 Fälle). Behandelt wurden die okulären Nebenwirkungen mit lokalen Steroiden (6 Fälle), oralen Steroiden (3 Fälle) und Dexamethason-Implantaten (1 Fall). Kein Patient verstarb in unserem Beobachtungszeitraum von 1–19 Monaten (Median 5 Monate).

Schlussfolgerung: Diese Fallserie mit den unter Therapie mit Checkpoint-Inhibitoren auftretenden okulären Komplikationen unterstreicht den Stellenwert der interdisziplinären Zusammenarbeit. Es ist sinnvoll, Patienten vor und während der Antikörper-Therapie augenärztlich zu kontrollieren und sowohl die Patienten als auch Augenärzte entsprechend zu sensibilisieren. Die okulären Nebenwirkungen sprechen gut auf Therapie an, könnten jedoch unter Umständen eine Therapieumstellung erfordern.