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186. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

26.01. - 27.01.2024, Köln

Das Treatment ‚Exit options for non-infectious uveitis‘ (TOFU)-Register: Patientencharakteristik nach drei Jahren

Meeting Abstract

  • David J. Fink - Bonn
  • J. Dell - Bonn
  • C. Heinz - Münster; Essen
  • M.W.M. Wintergerst - Bonn
  • T. Höller - Institut für Medizinische Biometrie, Informatik und Epidemiologie (IMBIE), Medizinische Fakultät, Universität Bonn
  • M. Berger - Institut für Medizinische Biometrie, Informatik und Epidemiologie (IMBIE), Medizinische Fakultät, Universität Bonn
  • M. Schmid - Institut für Medizinische Biometrie, Informatik und Epidemiologie (IMBIE), Medizinische Fakultät, Universität Bonn
  • K. Boden - Sulzbach/Saar
  • U. Pleyer - Berlin
  • H.A. Reitsamer - Salzburg/A
  • C.M.E. Deuter - Tübingen
  • T.K. Lohmann - Aachen
  • R.P. Finger - Bonn
  • TOFU-Register Studiengruppe - Bonn

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 186. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Köln, 26.-27.01.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. Doc24rwa20

doi: 10.3205/24rwa20, urn:nbn:de:0183-24rwa207

Veröffentlicht: 26. Januar 2024

© 2024 Fink et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Das internationale Register ‚Treatment Exit Options For non-infectious Uveitis‘ (TOFU) erfasst Krankheitsverläufe bei nicht-anteriorer, nicht-infektiöser Uveitis. Ziel ist die Evidenz bezüglich Behandlungsempfehlungen, insbesondere mit Blick auf Strategien zur Beendigung der systemischen Therapie, zu erhöhen. Vorgestellt werden die Charakteristika der Teilnehmer der ersten drei Jahre.

Methoden: TOFU ist ein prospektives Register, in das Patienten im Alter von ≥ 18 Jahren mit nicht-anteriorer nicht-infektiöser Uveitis mit oder ohne vorherige Disease-Modifying-Antirheumatic-Drug-(DMARD)-Behandlung aufgenommen werden. Dokumentiert werden in der elektronischen Datenerfassungssoftware REDCap die ophthalmologische und allgemeinmedizinische Anamnese, klinische Befunde sowie patientenberichtete Endpunkte (Patient Reported Outcome Measures – PROMs).

Ergebnisse: Zwischen Oktober 2019 und Ende 2022 wurden 628 Patienten an 25 klinischen Standorten in Deutschland und Österreich eingeschlossen. Patienten mit intermediärer Uveitis waren am häufigsten vertreten (n=252; 40,1%), gefolgt von posteriorer Uveitis (181; 28,8%), Panuveitis (n=154; 24,5%) und retinaler Vaskulitis (n=41, 6,5%). Bei Studienbeginn wurden 39,6% systemisch mit Kortikosteroiden, 22,3% mit konventionellen synthetischen DMARDs, 20,5% mit biologischen DMARDs und 3,6% mit anderen systemischen Therapien behandelt. Einer von fünf Teilnehmern (21,8%) erhielt eine Kombinationstherapie mit zwei oder mehr systemischen Medikamenten. Ein Viertel (25,6%) der Teilnehmer erhielt keine systemische Behandlung ihrer Uveitis. Die durchschnittliche bestkorrigierte Sehschärfe betrug 0,69 Dezimal. Patienten mit Panuveitis hatten den schlechtesten bestkorrigierten Visus mit 0,63 Dezimal. Insgesamt litten nur 8 Patienten (1,3%) an einer schweren Sehbehinderung (<0,1 Dezimal), während 79,0% keine Sehbehinderung (>0,5 Dezimal) aufwiesen.

Schlussfolgerung: Weniger als die Hälfte der Teilnehmer hatten bei Aufnahme in das Register eine DMARD-Behandlung, wobei konventionelle DMARDs häufiger als biologische eingesetzt wurden. Eine schwere Sehbehinderung war selten und betraf hauptsächlich Patienten mit Panuveitis. Diese Ergebnisse stehen im Einklang mit vergleichbaren monozentrischen Querschnittsstudien an tertiären Uveitiszentren in Deutschland.