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186. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

26.01. - 27.01.2024, Köln

Funktionelle Glaukomdiagnostik: ein Vergleich zwischen zwei automatischen Perimetern

Meeting Abstract

  • Antoine Capucci - Münster
  • S. Müller - Münster
  • K. Rothaus - Münster
  • F. Groß-Bölting - Münster
  • C. Lommatzsch - Münster; Lübeck

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 186. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Köln, 26.-27.01.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. Doc24rwa49

doi: 10.3205/24rwa49, urn:nbn:de:0183-24rwa494

Veröffentlicht: 26. Januar 2024

© 2024 Capucci et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Das Ergebnis der Gesichtsfelduntersuchung hängt von der Mitarbeit des Patienten ab und bedingt hierdurch die Testunzuverlässigkeit. Das COMPASS-Perimetriegerät (COM, CenterVue, Padova, Italien) bietet eine aktive Kompensation von Fixierverlusten, indem Lichtstimuli automatisch an der jeweiligen Netzhautposition repositioniert werden. Dieser Aspekt ist von Wichtigkeit, um die Variabilität zu reduzieren. In dieser Arbeit erfolgte ein prospektiver Vergleich der neuen COM-Perimetrie mit einer standardisierten automatischen Perimetrie im Hinblick auf verschiedene perimetriespezifische Parameter und auf Patientenzufriedenheit bei Glaukompatienten und Gesunden.

Methoden: Alle Patienten wurden randomisiert sowohl mit der COM-Perimetrie (24-2, Protokoll Visual Field, ZEST) als auch der Humphrey-Perimetrie (HRF, 24-2 Protokoll SITA-Standard) innerhalb eines Tages untersucht. Verglichen wurden die Parameter Mean Deviation (MD, dB), Inhomogenitätsindex (PSD) und Testdauer (TD, min). Zusätzlich haben alle Patienten einen Fragebogen zum subjektiven Empfinden einzelner Aspekte der Untersuchung ausgefüllt.

Ergebnisse: Es konnten die Ergebnisse von 113 Augen (Glaukom (v.a. POWG) n=46 , Gesund n=67) ausgewertet werden. Die durchschnittliche MD (COM vs. HFA) lag bei -2.8±5.7 vs. -4.4±5.6, der PSD bei 4.2±3.5 vs. 3.2±3.1. Die TD betrug 409.0±88.1 va. 341.8±72.4. Die Messung mit COM wurde von den Probanden im Gesamteindruck angenehmer empfunden (p<0.00001).

Schlussfolgerungen: Beide Geräte unterscheiden sich signifikant im Hinblick auf MD, PSD und Testdauer. Gesunde wurden von beiden Geräten gut erkannt, die Spezifität scheint bei dem COM-Gerät höher zu sein. Dies kann möglicherweise durch die aktive Kompensation des Fixationsverlusts mittels eines Eye-Tracking-Systems bedingt sein. Die Patienten geben eine höhere Zufriedenheit im Gesamteindruck bei der COM-Perimetrie an. Die COM-Perimetrie ist eine geeignete Testmethode zur Bestimmung von Gesichtsfeldausfällen beim Glaukom.