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186. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

26.01. - 27.01.2024, Köln

Effektivität und Sicherheit der MicroShunt-Implantation: 3-Jahres-Ergebnisse aus Dortmund

Meeting Abstract

  • Adrian Skowronski - Dortmund
  • S. Fili - Dortmund
  • K. Kontopoulou - Dortmund
  • M. Kohlhaas - Dortmund

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 186. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Köln, 26.-27.01.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. Doc24rwa53

doi: 10.3205/24rwa53, urn:nbn:de:0183-24rwa538

Veröffentlicht: 26. Januar 2024

© 2024 Skowronski et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Das Glaukom ist weltweit eine der häufigsten Ursachen für irreversible Blindheit. Die Therapie zielt auf die Reduzierung des intraokularen Drucks, um eine Progression des Glaukomschadens zu verhindern. In den letzten Jahren wurden minimal invasive Operationstechniken entwickelt, die den intraokulären Druck effektiv senken, dabei aber gleichzeitig mit möglichst wenigen Komplikationen verbunden sein sollen. Zu diesen Operationsmethoden zählt u.a. die Implantation des PRESERFLO-MicroShunt. Das Ziel unserer Studie ist, die langfristige Effektivität sowie das Sicherheitsprofil der Implantation zu evaluieren.

Methoden: In dieser retrospektiven Studie wurden 164 Augen von Glaukom-Patienten eingeschlossen, die sich im Zeitraum vom 01.01.2019 bis 31.12.2020 in der Klinik für Augenheilkunde des St.-Johannes-Hospital Dortmund einer PRESERFLO-Microshunt-Implantation unterzogen haben. Die postoperative Beobachtungszeit betrug 36 Monate. Präoperativ sowie während der postoperativen Follow-up-Untersuchungen wurden verschiedene Parameter wie der intraokuläre Druck, die Sehkraft, die Anzahl der antiglaukomatösen Medikamente, Perimetrie, RNFL-Dicke, Komplikationen sowie notwendige Folgeoperationen erfasst.

Ergebnisse: Intraoperativ wurden keine Komplikationen beobachtet. Zu den häufigsten, postoperativen Frühkomplikationen gehörten Bulbushypotonie bei 46 Fällen, Hyphäma-Bildung bei 18 Fällen, sowie Aderhaut-Amotio bei 8 Fällen. Der durchschnittliche präoperative Augeninnendruck 22,71 (±8,70) mmHg konnte nach 36 Monaten signifikant auf 12,65 (±3,87) mmHg gesenkt werden. Die Implantation des PRESERFLO-MicroShunts führte zu einer signifikanten Reduktion der antiglaukomatösen Wirkstoffe von 2,66 (±1,14) präoperativ auf 0,67 (±1,09) im Monat 36. Aufgrund der nicht zufriedenstellenden Tensiolage war bei 15 Fällen innerhalb von 3 Jahren eine offene PRESERFLO-Revision notwendig. Insgesamt benötigten 8 Augen wegen Operationsversagen eine drucksenkende Folgeoperation: bei 5 Augen erfolgte eine Exo-Zyklophotokoagulation, bei 2 Augen eine Ahmed-Valve-Implantation und bei 1 Auge eine Trabekulektomie.

Schlussfolgerungen: Der PRESERFLO-MicroShunt stellt dank der niedrigen Komplikationsrate eine gute Behandlungsmethode dar. 3 Jahren nach der Implantation konnte der Augeninnendruck bei der Mehrheit der Patienten dauerhaft auf ein zufriedenstellendes Niveau reduziert werden. Die Anzahl der antiglaukomatösen Medikamente konnte ebenfalls signifikant gesenkt werden.