gms | German Medical Science

186. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

26.01. - 27.01.2024, Köln

Bindehautdeckung als operative Behandlung bei chronischen und therapieresistenten Hornhautoberflächen-Problemen

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • Dominika Elvhage - Dortmund
  • S. Fili - Dortmund
  • M. Kohlhaas - Dortmund

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 186. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Köln, 26.-27.01.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. Doc24rwa55

doi: 10.3205/24rwa55, urn:nbn:de:0183-24rwa554

Veröffentlicht: 26. Januar 2024

© 2024 Elvhage et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Hintergrund: Bindehautdeckung ist eine Therapieoption bei chronischen und therapierefraktären Hornhautoberflächendefekten. Der Behandlungserfolg wurde in dieser retrospektiven klinischen Studie in unserer Abteilung evaluiert.

Methode: Wir analysierten retrospektiv 96 Patienten (100 Augen), die zwischen Januar 2013 und September 2023 in dem St Johannes Hospital, Dortmund eine Bindehaut-Deckung erhielten. Indikationen, Voroperationen, allgemeine Risikofaktoren, Visus, Tensio, postoperative Komplikationen, Folgeeingriffe, lokale und systemische Therapie wurden untersucht und analysiert.

Ergebnisse: Wir berichten über 96 Patienten, 54 Frauen und 42 Männer, mit einem Alter von 33–97 Jahren (Mittelwert 75 Jahre). Bei denen haben wir in dem Zeitraum 1/2013 bis 9/2023 57× eine komplette und 43× eine partielle Bindehautdeckung durchgeführt. Die Aufnahmediagnosen wurden als infektiös und nicht infektiös kategorisiert. Bei 45% war die Pathogenese infektiös und bei 55% nicht infektiös. Die Ursachen für infektiöse Hornhautoberflächenproblematik waren bakterielle, virale und pilzbedingte Keratitis. Zu den nicht-infektiösen Ursachen gehörte u.a. neurotrophe Keratitis, autoimmunbedingte, entzündliche, chronische Erkrankungen (Rheuma, Rosacea, Neurodermitis), mechanische Ursachen bei Z.n Trauma oder Hornhautchirurgie. Insgesamt war die Bindehautdeckung komplikationsarm. Postoperativ wurde in 6 Fällen eine Hornhautperforation beobachtet, in 6 Fällen musste eine perforierende Keratoplastik durchgeführt werden. In 6 Fällen ist eine Bindehautretraktion aufgetreten. In 3 Fällen musste eine Enukleation vorgenommen werden und in 97 Fällen wurde das Auge erhalten.

Schlussfolgerungen: Die Anwendung von Bindehautdeckungen ist eine gut bewährte chirurgische Methode, die seltener als Ultima Ratio für Bulbuserhaltung angewendet wird. Sie sollte vermehrt in Erwägung zur Behandlung von therapieresistenten Hornhautoberflächendefekten gezogen werden und weiterhin als eine erfolgreiche chirurgische Option bei therapieresistenten Oberflächenproblemen betrachtet werden.