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186. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

26.01. - 27.01.2024, Köln

Langzeitergebnisse nach Descemet-Membran-Endothel-Keratoplastik

Meeting Abstract

  • Selina Teubert - Düsseldorf
  • K.C. Borgardts - Düsseldorf
  • F.A. Steindor - Düsseldorf
  • M. Borrelli - Düsseldorf
  • G. Geerling - Düsseldorf
  • K. Spaniol - Düsseldorf

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 186. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Köln, 26.-27.01.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. Doc24rwa59

doi: 10.3205/24rwa59, urn:nbn:de:0183-24rwa591

Veröffentlicht: 26. Januar 2024

© 2024 Teubert et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Ziel dieser Studie war die Untersuchung der klinischen Ergebnisse fünf bis zehn Jahre nach Descemet-Membran-Endothel-Keratoplastik (DMEK) und Triple-DMEK (DMEK mit kombinierter Cataractoperation).

Methoden: Diese prospektive Studie umfasst insgesamt 38 DMEKs und 16 Triple-DMEKs, die zwischen 2012 und 2016 an Augen mit Fuchs’scher Endotheldystrophie (FED) oder pseudophaker bullöser Keratopathie (PBK) durchgeführt wurden. Bestkorrigierte Sehschärfe (BCVA, logMAR), Endothelzelldichte (ECD, Zellen/mm2), minimale Hornhautdicke (CT, µm), zentrale Netzhautdicke (CRT, µm), Rebubblingrate, Transplantatüberleben, Re-DMEK-Rate und das Auftreten eines Glaukoms wurden analysiert. Untersuchungen erfolgten präoperativ, 6 und 12 Monate sowie 5 bis 10 Jahre postoperativ. Das Signifikanzniveau lag bei p <0,05.

Ergebnisse: Die durchschnittliche BCVA verbesserte sich signifikant von 0,6±0,3 (präoperativ) auf 0,1±0,1 (zwölf Monate postoperativ, p=<0,001) und blieb über fünf bis zehn Jahre stabil (p=0,934). Die ECD verringerte sich signifikant (p=<0,001) von 2.488±320,9 Zellen/mm2 (Spender) auf 980,1±437 Zellen/mm2 nach fünf bis zehn Jahren (4% ECD-Verlust/Jahr). In der Langzeitkontrolle wiesen Augen mit Triple-DMEK signifikant höhere ECD-Werte auf (1.185.1±551.1 Zellen/mm2 Triple-DMEK vs. 893.1±353.5 Zellen/mm2 DMEK, p=0.036). Nach einem Jahr zeigte die CT eine signifikante Abnahme von 309,9±79,2 µm auf 298,2±40,9 µm (p=<0,001) und blieb über fünf bis zehn Jahre stabil (p=0,085). Im Langzeitverlauf war die CT bei männlichen Augen höher (552,7±6 µm Männer vs. 520±36,3 µm Frauen, p=0,005). Die Netzhautdicke verringerte sich von 308,9±47,7 µm (sechs Monate postoperativ) auf 297,3±44,8 µm (nach fünf bis zehn Jahren, p=0.001). Die mittlere Rebubblingrate betrug 0,2±0,5/Auge. Acht Augen (14,8%) benötigten mindestens ein Rebubbling. Die Transplantatversagensrate betrug 0%, die Abstoßungsrate 3,7% (n=54). Acht Augen (14,8%) entwickelten ein Glaukom.

Schlussfolgerungen: Alle Augen profitierten von DMEK und Triple-DMEK mit einer signifikanten Verbesserung der Sehschärfe nach sechs Monaten, die die über die Langzeitbeobachtung hinweg stabil blieb, obwohl die ECD abnahm und die CT erneut zunahm. Jährlich wurde eine kontinuierliche Abnahme der Endothelzellen beobachtet, weshalb eine hohe initiale Endothelzellzahl entscheidend für langfristige Transplantatüberlebensraten ist. In der Langzeitkontrolle nach fünf bis zehn Jahren zeigten Augen mit Triple-DMEK eine höhere ECD, was auf mögliche langfristige Vorteile hinweisen könnte.