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186. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

26.01. - 27.01.2024, Köln

Einfluss von Hornhautnarben auf den Visus nach Descemet-Membran-Endothel-Keratoplastik und deren Therapie mittels phototherapeutischer Keratektomie

Meeting Abstract

  • Lorena Stollenwerk - Düsseldorf
  • K.C. Borgardts - Düsseldorf
  • J. Menzel-Severing - Düsseldorf
  • G. Geerling - Düsseldorf
  • T. Seiler - Düsseldorf

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 186. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Köln, 26.-27.01.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. Doc24rwa61

doi: 10.3205/24rwa61, urn:nbn:de:0183-24rwa616

Veröffentlicht: 26. Januar 2024

© 2024 Stollenwerk et al.
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Gliederung

Text

Diese Arbeit untersucht den Einfluss von anterioren Hornhautnarben auf den Visus nach Descemet-Membran-Endothel-Keratoplastik (DMEK) und deren Therapie mittels phototherapeutischer Keratektomie (PTK). Im retrospektiven Studienteil wurden Daten von 420 Patienten mit Fuchs-Endotheldystrophie oder bullöser Keratopathie analysiert, die eine DMEK zwischen März 2014 und Dezember 2022 an der Universitäts-Augenklinik Düsseldorf erhalten haben. Diese Studienkohorte wurde anhand ihres zuletzt gemessenen bestkorrigierten Fernvisus in zwei Gruppen eingeteilt: Kontrollgruppe: Visus ≥0,8 und Interventionsgruppe: Visus ≤0,7. Anschließend erfolgte ein Vergleich der beiden Gruppen hinsichtlich verschiedener Parameter. Es zeigte sich eine statistisch signifikante, inverse Korrelation zwischen dem Visus nach DMEK und der Prävalenz von Hornhautnarben (2<0,01). Weitere negative Einflussfaktoren auf den Visus waren ein hohes Patientenalter sowie eine kürzere Nachbeobachtungszeit. Insgesamt erreichten 31,7% der Augen einen Visus von 1,0, bei 72,4% der Augen war der Visus ≥ 0,8 und bei 27,6% betrug der Visus ≤ 0,7. Im anschließenden prospektiven Studienteil wurden die Patienten der Interventionsgruppe zur Untersuchung auf das Vorhandensein visuslimitierender Hornhautnarben eingeladen und die PTK bei geeigneten Patienten angeboten. Eine PTK wurde bei drei Patienten durchgeführt. Postoperativ kam es zu einer signifikanten Visusverbesserung sowie einer vollständigen Regredienz der Vernarbung in der Bildgebung. Zudem verbesserten sich die Hornhautregularität, der Astigmatismus sowie der Wellenfrontfehler, während die Hornhautdicke abnahm. Da sowohl der Post-DMEK-Visus als auch die Struktur des Patientenkollektivs dieser Arbeit weitestgehend mit denen anderer Studien übereinstimmen, sind vermutlich auch die Ergebnisse bezüglich der Prävalenz von Hornhautnarben sowie deren Einfluss auf den Visus übertragbar. Auf Basis dieser Ergebnisse gehen wir davon aus, dass Hornhautnarben eine bisher wenig berücksichtigte Ursache für einen reduzierten Visus nach DMEK darstellen und diese mittels PTK erfolgreich therapierbar sind. Wir kommen zu dem Schluss, dass im klinischen Alltag Patienten mit einer reduzierten Sehschärfe nach DMEK vermehrt hinsichtlich Hornhautnarben als therapierbares Substrat der Visuslimitation untersucht werden sollten.