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186. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

26.01. - 27.01.2024, Köln

Iridotomie vs. Iridektomie bei der Descemet-Membran-Endothel-Keratoplastik (DMEK): Vergleich von Komplikationen und postoperativem Ergebnis

Meeting Abstract

  • Friedrich Steindor - Düsseldorf
  • M. Hayawi - Düsseldorf
  • M. Borrelli - Düsseldorf
  • J. Menzel-Severing - Düsseldorf
  • G. Geerling - Düsseldorf

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 186. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Köln, 26.-27.01.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. Doc24rwa62

doi: 10.3205/24rwa62, urn:nbn:de:0183-24rwa623

Veröffentlicht: 26. Januar 2024

© 2024 Steindor et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Im Vergleich zur perforierenden Keratoplastik führt die DMEK zu einer schnelleren Visus-Rehabilitation bei geringerem Abstoßungs- und Komplikationsrisiko. Intraoperativ erfolgt die Transplantatanlage nach Descemetorhexis in der Regel durch 20%-iges SF6(Schwefelhexafluorid)-Gas. Eine frühe postoperative Druckdekompensation durch ‚Overfill‘ oder gasbedingten Pupillarblock mit konsekutivem Winkelblock stellt eine häufige Komplikation dar, zu deren Vorbeugung entweder präoperativ eine YAG-Iridotomie (IO) oder intraoperativ eine chirurgische Iridektomie (IE) durchgeführt wird.

Methodik: Monozentrische, retrospektive Kohortenstudie von 150 Patient/-innen, die zwischen Januar 2018 und Juni 2020 im Zuge einer DMEK in der Klinik für Augenheilkunde des Universitätsklinikums Düsseldorf mit einer präoperativen IO (n=75) oder intraoperativen IE (n=75) versorgt worden sind. Analysiert wurde neben frühoperativen Komplikationen (speziell Druckdekompensation) das langfristige Glaukomrisiko sowie das postoperative Outcome.

Ergebnisse: In Bezug auf eine frühe postoperative Druckdekompensation zeigte sich ein deutlich erhöhtes Risiko bei der IO-Kohorte (33,3%, n=25) im Vergleich zur IE-Kohorte (2,7%, n=2) (p=<0,0001). Hinsichtlich der Prävalenz eines Glaukoms zeigte sich nach einem Follow-up von 19±10,2 Monaten in der IO-Kohorte und einem Follow-up von 26±15 Monaten der IE-Kohorte kein Unterschied (IO=17,33%, IE=14,67%, p=0,66). Der bestkorrigierte Visus zeigte nach demselben Follow-up der jeweiligen Gruppen ebenfalls keinen signifikanten Unterschied und betrug 0,22±0,46 in LogMAR in der IO-Kohorte und 0,22±0,31 in LogMAR in der IE-Kohorte (p=0,93).

Schlussfolgerung: Im Vergleich zur chirurgischen intraoperativen IE kommt es bei präoperativer IO signifikant häufiger zu einer früh-postoperativen Druckdekompensation, die jedoch weder das langfristige Outcome noch das Glaukomrisiko negativ zu beeinflussen scheint.